University of Notre Dame
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The Story of Notre Dame


Amerika - Europa

Ein transatlantisches Tagebuch 1961 - 1989

Klaus Lanzinger


Boston, 20. August 1964

In Memoriam John F. Kennedys

Wie sehr der Name John F. Kennedy in den Herzen der amerikanischen Bevölkerung verwurzelt ist, beweist die Ausstellung zur Errichtung der Kennedy Library, die diese Woche im Boston Museum of Fine Arts stattfindet. Ein unablässiger Strom von Tausenden von Menschen aller Bevölkerungsschichten pilgert zu dieser Ausstellung – Menschen, die in sichtlicher Ergriffenheit vor den Memorabilien des auf tragischer Weise ums Leben gekommenen Präsidenten stehen. Die Kennedy Gedächtnisbibliothek ist ein Gedanke, der überwältigende Zustimmung findet.

New York, 25. August 1964

Die Pietà auf der Weltausstellung

Der Pavillion des Vatikans ist bei der heurigen Weltausstellung in New York ein besonderer Anziehungspunkt: Michelangelos Pietà steht zur Besichtigung ausgestellt. Die katholische Kirche hat damit sowohl Mut als auch einen weltoffenen Geist bewiesen. Kritiker warnten davor, die Pietà aus der Peterskirche, aus der sie seit 1499 nie entfernt worden war, über den Atlantik zu schicken und sie dem Getümmel einer Weltausstellung auszusetzen. Sie sollten den Zustrom von Menschen aus allen Teilen der Welt sehen, die in schweigender Ergriffenheit an dem erhabenen Kunstwerk vorüberziehen. Die Ausstellung des Vatikans fördert ohne Zweifel den ökumenischen Gedanken.

[Die Heimreise war für den 26. August auf der United States gebucht. Am Vorabend konnten wir vom Hotel in Manhatten aus sehen, wie die United States am Pier vom Hudson River vor Anker lag. Ein Hauch von Nostalgie lag über dieser Szene in dem Bewusstsein, dass die Zeit der grossen Passagierschiffe, die den Atlantik überqueren, zu Ende ging. In den frühen Morgenstunden vor der Abreise konnten wir noch auf dem Bildschirm verfolgen, wie Lyndon B. Johnson auf dem Parteikongress in Atlantic City durch Akklamation zum Präsidentschaftskandidaten der Demokraten nominiert wurde. Ende August blieb der Atlantik spiegelglatt, die fünftägige Überfahrt war im Unterschied zur Anreise im Jänner ruhig. Nach der Landung in Le Havre fuhren wir über Paris direkt nach Innsbruck nach Hause.]


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