Denkzettel für Watergate
Die amerikanischen Wähler haben, wie zu erwarten war, bei den heutigen mid-term-elections, den Zwischenwahlen zum Kongress den Republikanern einen Denkzettel verabreicht. Die Demokraten konnten einen Wahlsieg erringen, der das Ausmass eines Erdrutsches annahm. Im Senat konnten sie drei Sitze dazugewinnen, wodurch sich ihre Mehrheit auf 61:39 vergrössert. Unter den drei neugewählten Senatoren befindet sich der Astronaut John Glenn, der das Rennen um den freigewordenen Senatssitz in Ohio mit grosser Stimmenmehrheit gewann. Es ist andererseits schwer zu fassen, dass William Fulbright nicht mehr im Senat vertreten sein wird. Fulbright ist durch seine dreissigjährige Tätigkeit im Senat zur Institution geworden. Im House of Representatives haben die Demokraten 43 Sitze dazugewonnen, sodass sie nun über eine Mehrheit von 291:144 verfügen. Das Wahlergebnis bedeutet insgesamt einen geradezu vetosicheren Kongress. Die republikanische Regierung Ford wird viel Kompromissbereitschaft beweisen müssen, um unter diesen Umständen überhaupt eine Gesetzesvorlage durchzubringen.
South Bend, [Ende November] 1974
Der Besuch in Tokyo
Als erster amtierender US-Präsident stattete Gerald Ford Japan einen offiziellen Staatsbeuch ab [18.22. November]. Dadurch wurden die gemeinsamen amerikanisch-japanischen Interessen wieder in Erinnerung gerufen, wie überhaupt die amerikanischen Verpflichtungen im Pazifik aufgefrischt.
Gipfeltreffen in Wladiwostok
Anschliessend an den Staatsbesuch in Tokyo traf Präsident Ford mit dem sowjetischen Parteichef Leonid Breshnew in Wladiwostok zusammen. Es wurde neuerdings der Interessensausgleich zwischen den USA und der Sowjetunion bekräftigt sowie Verhandlungen für ein SALT II Abkommen in Aussicht gestellt.