University of Notre Dame
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The Story of Notre Dame


Amerika - Europa

Ein transatlantisches Tagebuch 1961 - 1989

Klaus Lanzinger


South Bend, 5. November 1974

Denkzettel für Watergate

Die amerikanischen Wähler haben, wie zu erwarten war, bei den heutigen “mid-term-elections,” den Zwischenwahlen zum Kongress den Republikanern einen Denkzettel verabreicht. Die Demokraten konnten einen Wahlsieg erringen, der das Ausmass eines Erdrutsches annahm. Im Senat konnten sie drei Sitze dazugewinnen, wodurch sich ihre Mehrheit auf 61:39 vergrössert. Unter den drei neugewählten Senatoren befindet sich der Astronaut John Glenn, der das Rennen um den freigewordenen Senatssitz in Ohio mit grosser Stimmenmehrheit gewann. Es ist andererseits schwer zu fassen, dass William Fulbright nicht mehr im Senat vertreten sein wird. Fulbright ist durch seine dreissigjährige Tätigkeit im Senat zur Institution geworden. Im House of Representatives haben die Demokraten 43 Sitze dazugewonnen, sodass sie nun über eine Mehrheit von 291:144 verfügen. Das Wahlergebnis bedeutet insgesamt einen geradezu vetosicheren Kongress. Die republikanische Regierung Ford wird viel Kompromissbereitschaft beweisen müssen, um unter diesen Umständen überhaupt eine Gesetzesvorlage durchzubringen.

South Bend, [Ende November] 1974

Der Besuch in Tokyo

Als erster amtierender US-Präsident stattete Gerald Ford Japan einen offiziellen Staatsbeuch ab [18.–22. November]. Dadurch wurden die gemeinsamen amerikanisch-japanischen Interessen wieder in Erinnerung gerufen, wie überhaupt die amerikanischen Verpflichtungen im Pazifik aufgefrischt.

Gipfeltreffen in Wladiwostok

Anschliessend an den Staatsbesuch in Tokyo traf Präsident Ford mit dem sowjetischen Parteichef Leonid Breshnew in Wladiwostok zusammen. Es wurde neuerdings der Interessensausgleich zwischen den USA und der Sowjetunion bekräftigt sowie Verhandlungen für ein SALT II Abkommen in Aussicht gestellt.


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