University of Notre Dame
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The Story of Notre Dame


Amerika - Europa

Ein transatlantisches Tagebuch 1961 - 1989

Klaus Lanzinger


Innsbruck, 11. Februar 1985

Jalta nach 40 Jahren

Heute vor 40 Jahren wurde auf der Halbinsel Krim das Jalta-Abkommen unterzeichnet. US-Präsident Franklin Delano Roosevelt, schon durch seine schwere Krankheit gezeichnet, und Prime Minister Winston Churchill stimmten wohl unter dem Zwang der Ereignisse Josef Stalin gewissermassen zu, dass die Sowjetunion die politische Kontrolle über die von ihr besetzten Gebiete in Europa ausüben kann. Damit wurde das Schicksal von Ost- und weiten Teilen von Südost- und Mitteleuropa als zum kommunistischen Herrschaftsbereich zugehörend besiegelt. Jalta hat faktisch die Voraussetzung für die Zweiteilung des Kontinents in ein kommunistisches Ost- und ein freies demokratisches Westeuropa geschaffen. In den letzten vier Jahrzehnten haben sich diese Machverhältnisse nicht verändert, sondern nur verhärtet. Zwei Tage nach Abschluss der Jalta-Konferenz hatte die Rote Armee Budapest eingenommen, zwei Monate später stand sie vor Wien und Berlin.

Anmerkung

[Die Jalta-Konferenz, die vom 4.-11. Februar 1945 stattfand, besprach die Schlussphase der Kriegshandlungen des Zweiten Weltkrieges und legte die Besatzungszonen fest. Bei diesem Gipfeltreffen wurden auch die Voraussetzungen für die Gründung der Vereinten Nationen sowie die Zusammensetzung des Sicherheitsrates mit Vetorecht geschaffen. Obwohl in der Jalta-Erklärung den befreiten Ländern freie demokratische Wahlen zugesichert worden waren, kam es bald zur sukzessiven kommunistischen Machtübernahme in den von der Roten Armee besetzten Gebieten.]

13. Februar 1985

Wie ein Phoenix aus der Asche

Wahrlich wie ein Phoenix aus der Asche erstand 40 Jahre nach ihrer Zerstörung die Dresdner Oper in neuem Glanze. Das traditionelle Opernhaus wurde nach den Plänen ihres ursprünglichen Architekten Gottfried Semper wieder aufgebaut. Für die Eröffnungsvorstellung wurde Der Freischütz von Carl Maria von Weber ausgewählt. In diesem Haus wurde Operngeschichte gemacht. In der Semper Oper wurden die Richard Strauss Opern Salome (1905), Elektra (1909) und Der Rosenkavalier (1911) uraufgeführt.


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