Die Körbe von Helsinki
Heute wurden in Helsinki die Schlussakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) oder auf Englisch Conference on Security and Cooperation in Europe (CSCE) von den teilnehmenden 35 Staaten unterzeichnet. Die verschiedenen Themenkreise der Konferenz wurden in 3 Baskets oder Körbe zusammengefasst.
Korb I: Formuliert das Prinzip inviolability of frontiers, der Unverletzlichkeit der beste-henden Grezen sowie non-intervention in internal affairs, der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten der einzelnen Staaten.
II: Zielt auf die Wissenschaftliche Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch zwischen Ost und West ab und berührt Fragen des Umweltschutzes.
Korb III: Enthält den Humankatalog, die eigentliche Konzession des Ostens an den Westen: Erleichterung der Familienzusammenführung sowie Informations-und Kulturaustausch zwischen Ost und West.
In 22 Monaten vorbereitender diplomatischer Arbeit haben sich die Vertreter des Westens und des Ostens zur Erklärung von Helsinki durchgerungen. Die Anwesenheit der Oberhäupter und Regierungschefs von 35 Staaten in Helsinki zur Unterzeichnung der KSZE Schlussakte erinnert an den Wiener Kongress von 1814-15. Einige Parallelen dazu sind nicht von der Hand zu weisen. Henry Kissinger, der Hauptarchitekt der Konferenz, hatte sich eingehend mit Metternich und dem Wiener Kongress befasst. So wie der Wiener Kongress nach den Napoleonischen Kriegen eine neue Friedensordnung für Europa schuf, so hat Helsinki einen Schlussstrich unter den 2. Weltkrieg gezogen, der politischen Realität ins Auge geblickt, und das Gleichgewicht der beiden Supermächte anerkannt.