Too close to call
Zwei Tage vor der Präsidentschaftswahl ist es immer noch nicht klar, wer die Wahl gewinnen wird. Die Meinungsumfragen sehen die Lage als too close to call, zu knapp, um eine Voraussage machen zu können.
4. November 1980
Die Überraschung in der Wahlnacht
Je mehr Meldungen über die Stimmabgaben hereinkommen, desto bestimmter deuten die Hochrechnungen an, dass Ronald Reagan und die Republikaner höher gewinnen, als man vermutet hatte. Gerade hier in Indiana bahnt sich ein republikanischer Erdrutsch an. Durch diese Welle dürfte auch der bekannte demokratische Congressman John Brademas nach 22 Jahren im Haus abgelöst werden.
5. November 1980
Das Wahlergebnis
Wenn auch der Wahlsieg von Ronald Reagan vermutet wurde, so kommt dessen Ausmass doch überraschend. Gerade bei dieser Wahl, deren Voraussagen bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf Rennen prognostizierten, kommt das landslide, der Erdrutschsieg von Reagan unerwartet. Die neo-konservative Stimmung im Lande ist tiefgreifender, als sie an der Oberfläche zu sehen war.
Bei einer Wahlbeteiligung von 52% lautet das Ergebnis: Ronald Reagan 42.4 Millionen Stimmen oder 51%, Jimmy Carter 34.2 Millionen Stimmen oder 41%. Reagan gewann in 44 Staaten. Das bringt ihm 483 electoral votes (Wahlmännerstimmen) ein, während Carter nur 49 Wahlmännerstimmen erreichte.
Im Senat gewannen die Republikaner 10 Sitze dazu. Mit 51:49 Sitzen haben sie zum erstenmal wieder seit 1954 die Mehrheit im Senat. Im House of Representatives konnten die Demokraten mit 245 Sitzen - einige Sitze sind noch ausständig - die Mehrheit halten.
10. November 1980
Vor schwierigen Aufgaben
Ronald Reagan steht als neugewählter Präsident vor schwierigen Aufgaben. Amerika hat derzeit eine Inflationsrate von 12.5% und eine Arbeitslosigkeit von 6.5%. Was werden Reagan und die kommende republikanische Regierung unternehmen, um diese Flaute zu überwinden?
November 1980
Bilder vom Saturn
Aus einer Milliarde Meilen Entfernung sandte die Weltraumsonde Voyager 1 anfangs dieser Woche (12./13. November) die spektakulärsten Bilder von dem Planeten Saturn auf die Erde zurück. Man konnte am Fernsehschirm die Bilder vom Saturn, welche das Jet Propulsion Laboratory in Pasadena, Kalifornien, ausstrahlte, mit grosser Genauigkeit sehen und den Flug der Sonde an dem beringten Planeten vorbei mitverfolgen. Eine sonderbare Welt von ca. 1.000 Ringen und den Monden, besonders von dem grössten Saturnsatelliten Titan, tat sich auf.
[Die beiden Weltraumsonden Voyager 1 und Voyager 2 wurden zur Erforschung der äusseren Planeten im August und September 1977 gestartet. Beide Sonden sandten Aufnahmen und Daten von Jupiter und Saturn zur Erde zurück. Voyager 2 flog im Jänner 1986 an Uranus vorbei - s. dazu unten die Aufzeichnungen vom 22. und 25. Jänner 1986. Nach Durchquerung unseres Sonnensystems sind die beiden Sonden praktisch zeitlos im interstellaren Raum unterwegs. Jede der beiden Sonden trägt eine vergoldete Schallplatte mit sich, auf der ein breiter Querschnitt unserer Zivilisation aufgenommen wurde. Man spricht dieser Platte eine Lebensdauer von rund einer Milliarde Jahren zu. Damit ist die Hoffnung verbunden, dass einmal eine andere Zivilisation im Weltraum unser Lebenszeichen hört. Für eine genauere Beschreibung dieser interstellar record oder Platte siehe Carl Sagan, Cosmos (New York: Random House, 1980, pp. 287-89.]