Allerdings gab Mike Mansfield, der Führer der Demokratischen Mehrheitsfraktion im Senat, in seiner Replik auf die Rede Nixons deutlich zu verstehen, dass die Watergate Affäre nicht für abgeschlossen zu betrachten sei. Damit werden sich die Gerichte zu befassen haben.
South Bend, [Februar] 1974
Ins Exil geschickt
Was mag wohl das Sowjetregime dazu bewogen haben, Alexander Solzhenitsyn des Landes zu verweisen und nach Bonn in die freie Welt ins Exil zu schicken? War es Rücksichtnahme auf die öffentliche Meinung im Westen, die es davor zurückhielt, den Nobelpreisträger für Literatur abzuurteilen und abermals nach Sibirien zu verbannen? Oder war es die staatspolitische Überlegung, dass dadurch die Verhandlungen bei der Europäischen Sicherheitskonferenz belastet werden könnten?
Der Vergleich mit Thomas Mann drängt sich förmlich auf. Thomas Mann war als Nobelpreisträger für Literatur 1933 ins Exil gegangen, zuerst in die Schweiz und dann 1938 in die Vereinigten Staaten. Er wurde im Exil zur wichtigen Stimme des Widerstandes gegen den Faschismus. Könnte nicht Solzhenitsyn im Exil ebenso eine solche Stimme des Widerstandes gegen den Kommunismus werden?
Anmerkung
[Aleksandr Solzhenitsyn, 1918 in Russland geboren, wurde als Schriftsteller und Regimekritiker mehrmals inhaftiert; verbrachte 1945-53 in verschiedenen Arbeitslagern in Sibirien; seine Verbannung wurde erst 1956 aufgehoben; 1974 aus der Sowjetunion ausgewiesen, lebte 1974-76 zuerst in Zürich und dann von 1976-94 in Vermont, USA, im Exil. Solzhenitsyn zeigt als Autor die Schrecken der Zwangsarbeitslager in der Sowjetunion auf. Zu seinen bedeutendsten Werken vor dem Exil gehören Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch (1962), Krebsstation (1968), Der erste Kreis der Hölle (1968), und die dreibänidge 1964-68 geschriebene, 1973-78 im Westen erschienene Dokumentation Der Archipel Gulag. Solzhenitsyn erhielt 1970 den Nobelpreis für Literautr.]