Die geteilte Meinung
Hinsichtlich der Entspannungspolitik ist zwischen den Vereinigten Staaten und ihren europäischen Verbündeten eine geteilte Meinung entstanden. Während in den USA ein rascher Stimmungsumschwung gegenüber der Sowjetunion eingetreten ist, und ohne Zögern die Détente über Bord geworfen wurde, ist man in Europa diesbezüglich viel vorsichtiger. Die europäischen Verbündeten registrieren den plötzlichen Stimmungsumschwung mit Befremden, die so mühevoll erarbeitete Entspannungspolitik sollte nicht so rasch aufs Spiel gesetzt werden. Da Westeuropa an der Nahtstelle des Ost-West-Konfliktes steht, hätte es auch im Falle einer Konfrontation mehr zu verlieren. Offensichtlich besteht ein Unterschied zwischen den globalen Interessen der Vereinigten Staaten und den regionalen Bedenken der europäischen Verbündeten. In dieser Hinsicht beruht die atlantische Partnerschaft auf ungleichen Voraussetzungen. Zudem wird gerade in einem Wahljahr in den USA gerne aus der Position der Stärke gesprochen.