University of Notre Dame
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The Story of Notre Dame


Amerika - Europa

Ein transatlantisches Tagebuch 1961 - 1989

Klaus Lanzinger


18. März 1980

Präsidentschaftswahl 1980 - die Primaries

Mit der Ausnahme von Massachusetts hat Präsident Carter seinen Herausforderer Senator Edward Kennedy bisher in jeder Vorwahl geschlagen. Das geschah in New Hampshire, Vermont, in den Südstaaten und heute auch in Illinois, wo die Wähler auf der demokratischen Seite sich 2:1 für Carter entschieden haben. Selbst in Chicago, obwohI Mayor Byrne eine Wahlempfehlung für Kennedy ausgegeben hatte, wurde für Carter gewählt. Auf der republikanischen Seite ist eindeutig Ronald Reagan vor Anderson, der den liberalen Flügel vertritt, als Sieger hervorgegangen. Nach dem bisherigen Ergebnis der “primaries” dürfte die Präsidentschaftswahl 1980 zwischen Carter und Reagan ausgetragen werden.

South Bend, 30. März 1980

Die Schattenseite der Mobilität

Die sprichwörtliche Mobilität der amerikanischen Bevölkerung wird durch nüchterne Zahlen belegt: Jedes Jahr wechseln rund eine halbe Million Amerikaner ihren Wohnsitz. Die Beweggründe dafür sind sehr verschieden. Sie können sich durch die Versetzung mit möglichen Aufstiegschancen innerhalb einer Firma ergeben, aber auch aus der Notwendigkeit hervorgerufen werden, bei Verlust des Arbeitsplatzes sich um eine neue Stelle in einer anderen Region umsehen zu müssen. Nach Pensionierungen wird auch häufig aus dem Norden in wärmere Gebiete des Südens umgezogen. Diese ausserordentliche soziale Beweglichkeit fördert die Wirtschaft, sie hat aber auch ihre Schattenseiten. Wie man es hier immer wieder erlebt, werden Familien aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen. Kinder müssen die Schule wechseln und ihre Freunde zurücklassen. Diese ständigen Übersiedlungen stellen Ehen und Familien auf eine hohe Belastungsprobe. Da die Frauen meistens auch einen Beruf ausüben und eine Karriere aufbauen, kommt es oft zu einem Tauziehen darüber, wer von den beiden Ehepartnern nachgibt und dem anderen folgt. Amerika ist ein sehr familienbetontes Land. Es ist nicht so - und das wird im zunehmenden Masse auf alle fortgeschrittenen Industrieländer zutreffen -, dass die Familie aufhört zu existieren, sie wird nur anders sein, als man es bisher gewohnt war.


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