Der Priestermord
Elf Tage nach seiner Entführung wurde gestern die Leiche des polnischen Priesters Jerzy Popieluszko in einem Reservoir der Weichsel bei Thorn aufgefunden. Popieluszko, welcher der Solidarität nahestand, wurde auf die brutalste Art ermordet und in den Fluss geworfen. Dass seine Mörder Beamte des Innenministeriums, bzw. Mitglieder der Geheimpolizei waren, lässt einen ebenso fassungslos, wie die Tatsache, dass die Leiche des Geistlichen Tage nach dem Geständnis der Täter nicht zu finden war. Wer waren die Hintermänner, die Drahtzieher dieses Verbrechens? In welche Tiefen wird die polnische Tragödie noch sinken müssen?
Anmerkung
[Jerzy Popieluszko war ein junger Priester, der einer kleinen Kirchengemeinde in Warschau vorstand. Er hatte von Jänner 1982 an zum gewaltlosen Widerstand gegen das kommunistische Regime aufgerufen. Seine Predigten wurden schliesslich von Hunderttausenden von Menschen gehört. Popieluszko war zum nationalen Symbol des Widerstandes geworden. Siehe George Weigel, Witness to Hope, p. 460.]